Tagebuchcollagen (2009)

Collagen 2011 - 2012

Collagen 2013

Collagen FABRIK 2013

Collagealbum 2014 - 2016 (wird fortgesetzt)

Huch! Äh! Öh! (Collage/Mixed Media) (2015/2016)

Über die Collagen

 

Nils Schumacher ist nicht nur Musiker, Lyriker und ehemaliger Betreiber der Lindener Galeria Lunar (leider seit Ende März 2015 geschlossen), sondern lebt seine Kreativität bereits seit den 80er Jahren auch in Form von Collagen aus, die er nun seit 2010 in seinem Atelier im Hinterhof der ehemaligen Galerie auf dem Kötnerholzweg anfertigt. Dabei lassen sich zwei Werkgruppen unterscheiden. Zum einen die 2009 entstandenen  Tagebuchcollagen, die den Einfluss der cut-up- Technik aufweisen und eher eilig gefertigt und grob wirken. Wichtig ist Schumacher bei der Präsentation dieser Collagen den Charakter des Tagebuchs herauszustellen, indem er bewusst die Buchränder erkennen lässt und somit den Betrachter in seine Aufzeichnungen einbezieht. Die seit Herbst 2011 angefertigten Arbeiten dagegen lassen eine mehr dem grafischen Prinzip zugewandte Arbeitsweise erkennen, bei der es vor allem um eine formale und ästhetische Ausgewogenheit zwischen Fläche und Detail geht. Auch in ihnen gibt es, wie in den Tagebuchcollagen, einmontierte Texte, die Schumacher als „Textwölkchen“ bezeichnet, wobei er gerne eine weit geöffnete Text/ Bild- Schere ansetzt, die an Dadaismus oder frühen Surrealismus erinnert. Dabei ist es für ihn eher sekundär, ob er vom Betrachter verstanden wird oder nicht - „entweder raffen sie was ich meine oder sie haben Pech.“ Mittlerweile hat sich Schumacher fast vollständig von von Texten in seinen Collagen verabschiedet und lässt nur noch Bilder sprechen. Schumacher dazu selbst: „Durch das gemeinsame Arbeiten im Atelier mit der Malerin Iris Schmitt habe ich erkannt, wie schwierig und wie gnadenlos das Collagieren sein kann. Denn ich habe nicht die Möglichkeit, wie ein Maler, eventuelle Fehler auszubessern. Denn im Moment des Einklebens schafft man eine konkrete und nur schwer wieder gut zu machende Tatsache, denn jeder Fehler wird bestraft. Doch zu meinem Glück ist das noch nicht so häufig vorgekommen. So lassen sich bei meiner Arbeit im Wesentlichen drei Schritte unterscheiden: erstens die Sammlung und Selektion von brauchbaren Materialien, als Zweites erfolgt das Anlegen der ausgewählten Teile, was schon mal bis zu zwei Wochen dauern kann, bis die Collagen zu meiner Zufriedenheit angeordnet sind. Drittens und schließlich erfolgt dann das Einkleben. Danach bin ich manchmal völlig fertig. Aber meistens auch glücklich.“